Johannes-Gruß, 14. Dezember 2017

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

Liebe Johannesgemeinde, liebe Freunde,

jemand hat mir ein Buch geschickt. Ich wollte es lesen. Aber schon im Vorwort stand etwas wie "Gott hat Sie unendlich lieb." - da konnte ich nicht weiterlesen. Komisch, oder? Dabei bin ich Pastor. Und ich stimme dem Satz eigentlich auch zu. Aber es war, als ob jemand Fremdes an der Tür klingelt, mir um den Hals fällt und "Ich liebe Sie!" sagt. Irgendwie übergriffig.

Noch einmal: Ich habe nichts gegen starke Worte. Und ich freue mich, wenn jemand Gott ins Gespräch bringt. Aber ich habe diesen Gott durch Jesus kennengelernt. Und der ist nicht mit der Tür ins Haus gefallen.
Er hat Maria erst einmal neun schwangere Monate beschert.
Und ist dann als Kind in einer Familie aufgewachsen.
Er hat wohl in der Firma des alten Herrn mitgearbeitet und später, als Aussteiger, seine Familie mächtig irritiert.
Erst nach dreißig Jahren hat er öffentlich von Gott geredet.
Und nie hat er gesagt: "Gott liebt dich!"
- zumindest nicht in der direkten Anrede.
Zumeist hat er in Gleichnissen gesprochen.
Und doch war die Botschaft klar: "Da ist ein Vater im Himmel! Und er ist an Dir interessiert. Ja, er gibt alles dafür, mit Dir in Berührung zu kommen."

Am Sonntag ist dritter Advent. Noch nicht (!) Weihnachten. Auch nicht Ostern. Also immer langsam mit den jungen Pferden! Oder wie mein alter Drechslermeister immer sagte: "Langsam ist manchmal schneller."

Bis Sonntag!

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

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