Johannes-Gruß, 14. Oktober 2016

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

gestern war Sprengelkonvent. Man stelle sich 200 Pastoren im Güstrower Dom vor. Und ein Prof. Wrogemann hielt einen Vortrag. Seine These: "Die christliche Sendung gründet im Gotteslob, in dem die Kraft Gottes den Menschen leiblich erfahrbar wird."
Bitte nicht aufhören mit Lesen! Ich finde den Satz spitze.
In meiner Übersetzung lautet er: Kirche ist Kirche, wenn Menschen begeistert sind von Gott, denn das steckt (fast körperlich) an.
Dieses Blitzen in den Augen, irgendwie fröhlich, wenn von Gott die Rede ist.
Dieses Zucken in den Füßen, wenns um Gottes Sehnsucht nach seinen Menschen geht.
Dieses Singen und Pfeifen, wenn etwas Schönes passiert ist.
Dieses Tischgebet, das glücklich aussieht.
Dieses Helfen, das wie ein Füße-Waschen wirkt.
Dieses Vergeben, das irgendwie von Herzen kommt.
Dieser Schmerz, wenn andere Schmerz preisgeben.

Und dann fangen andere an und sagen:
Ja, das Leben ist tatsächlich schön.
Und ich habe bislang nichts von Gott gehalten, aber wenn ich dich so sehe...
Darf ich das mal ausprobieren?
Darf ich mitmachen bei euch?

Ja. Gern. Er, Vater im HImmel, ist einfach zu gut, als dass man ihn verpassen dürfte!

Sie meinen, Sie sind nicht begeistert? Doch. Bestimmt. Eine Kerze ist kein Scheinwerfer, aber wenn man sie ans Feuer hält, brennt sie. Bestimmt. Gottesdienst ist so etwas wie "Kerze ans Feuer halten".

Bis Sonntag!

Herzliche Grüße

Torsten Kiefer

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