Johannes-Gruß, 4. April 2019

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

als mein großer Sohn noch klein war, habe ich ihm aus der Kinderbibel die Geschichte vom Durchzug des Volkes Israel durch das Schilfmeer vorgelesen. Eine Geschichte, die von Rettung erzählt. Denn das Volk Israel kommt trockenen Fußes durch das Meer und entkommt damit seinen Verfolgern, den Ägyptern. Es ist aber auch eine Geschichte, die über Vernichtung erzählt, denn die Ägyptern kommen alle im Wasser um. Das war mein Sohn damals sehr erschrocken und darum fragte er nochmal nach: "Aber Arielle nicht, ne, die kann doch schwimmen?"

An diese kleine Geschichte wurde ich heute, am Mittwoch, durch die Losung erinnert, denn sie stammt aus dem Lied, das den Durchzug durch das Schilfmeer besingt. Da heißt es: "HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so herrlich und heilig ist, schrecklich, löblich und wundertätig?" ( 2. Mose 15,11) Auch die Israeliten waren erschrocken, das wird deutlich. Sie nennen Gott, neben allem anderen, auch "schrecklich".

Schrecklich, so soll Gott für uns lieber nicht sein. Wir reden gerne vom lieben oder guten Gott und wollen, dass Gott so ist, wie wir ihn gerne hätten. Aber Gott lässt sich nicht in ein Schema pressen.

Am Sonntag hören wir ein Stück aus der Passionsgeschichte, aus der Leidensgeschichte Jesu. Sie lässt uns auch erschrecken, aber über uns Menschen.

Sehen wir uns im Gottesdienst?

Herzliche Grüße
Susanne Kiefer

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