Johannes-Gruss Sonntag, 23. Juni 2016

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

ich habe beschlossen, meiner Gedankenlosigkeit den Kampf anzusagen.

Gestern habe ich einen Jungen gesehen, der hellauf begeistert war, weil er ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft geschenkt bekommen hat. Das war ein Erlebnis! Ich habe mich gefragt, wann ich das letzte Mal so vor Freude gehüpft bin?

Vielleicht ist ausgelassene Freude ein Privileg der Kinder. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Kinder es gewohnt sind, sich beschenken zu lassen. Je älter wir werden, desto mehr denken wir in Leistungen. Dann bekommen wir ein Geschenk und denken: „Das gab‘s bei ALDI“. Anstatt mich zu freuen, denke ich: „Das hat 19,95 gekostet.“ Ich habe mich daran gewöhnt, dass man mir etwas schenkt. Das macht man halt so.

Am Wochenende feiern wir Gemeinde- und Bugenhagenstraßenfest. Da kann man denken: Ja, das machen wir halt so. Unsere Kirche wird 25 Jahre alt. Na und? Uns geht es gut. Alles paletti. Ich habe mich daran gewöhnt, dass es mir gut geht. Aber dieser Gewohnheit will ich den Kampf ansagen. Weil es Gedankenlosigkeit ist. Ich will mich erinnern lassen: „Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ (Psalm 103,2) Es ist nämlich gar nichts selbstverständlich.

Herzliche Grüße Torsten Kiefer

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