Johannes-Gruß, 10. Oktober

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

bei uns im Schuppen steht jetzt eine kleine Drechselbank. Dazu ein Schleifbock und eine Bandsäge. Gut, für jemanden, der einmal in einer richtigen Werkstatt gearbeitet hat, ist das nur Spielzeug. Ich bin versucht, mich dafür zu schämen. Aber es funktioniert. Und heute habe ich Kirschholz gedreht. Eine Bohle klein geschnitten, gemessen und mit Meißel und Röhre bearbeitet, am Ende geschliffen. Und dann stelle ich fest: Da war der Wurm drin. Spielzeug oder nicht, dem Wurm war das egal. Mein Stück bearbeitetes Holz taugt nur noch für den Grill.

Da konnte ich Jesaja verstehen: "Ich dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz."

Gut, Sie haben Recht, das ist in diesem Fall auch nicht schlimm. Aber vielleicht haben Sie Situationen vor Augen, die Ihnen zu schaffen machen. Viel wichtiger als ein kleines Stück misslungenes Hobbyholz. Arbeit und Liebe, die Sie in Menschen gesteckt haben. Und dann ging alles schief.

Jesaja sagt weiter: "Doch mein Recht ist bei dem Herrn und mein Lohn bei meinem Gott." (Jesaja 49,4)

Was am Ende wirklich zählt, können und sollen wir nicht beurteilen. Das steht allein Gott zu.

Jetzt gleich ist im Treffpunkt Kirche Gottesdienst. Morgen 9:§0 Uhr sind Sie zum deutsch-farsi-Gottesdienst in die Johanneskirche eingeladen. Und 11:30 Uhr feiern wir in der Großen Runde im Dom Gottesdienst. Bringen Sie doch noch jemanden mit, damit das große Haus nicht leer wirkt.
(Vergebliche Mühe? Nein - ganz und gar nicht. Freude am Lohnherren!)

Herzliche Grüße,
Torsten Kiefer

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