Johannes-Gruß, 12.September

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

 

unsere Tochter hat uns in der zu Ende gehenden Woche mal wieder ein Lehrstück in Sachen Beharrlichkeit erteilt. Nachdem ihre alte Uhr beim Zelten abhanden gekommen war, hat sie beschlossen: "Ich brauche eine neue Uhr." Diesen Satz sagte sie gefühlt wochenlang jeden Morgen am Frühstückstisch und auch beim Abendgebet kam er öfter vor (immerhin hat sie so schon Schnee zum Geburtstag bekommen und einen weißen Osterhasen zu Ostern, ohne, dass wir in diesen beiden Fällen nachgeholfen hätten).

Aber nicht nur das, sie wußte auch genau, welche Uhr sie haben wollte und erzählte der Familie immer wieder, wie toll gerade diese Uhr sei. Ob sie es jetzt glauben oder nicht, an ihrem Tauftag lag genau diese Uhr in unserem Briefkasten. Aber mein Mann und ich hatten sie nicht bestellt.

Nun sind wir ein bisschen ratlos. Uns waren die sich immer wiederholenden Bitten unserer Tochter schon auf die Nerven gegangen. Gab es da etwa noch jemanden dem das so ging? Oder wurde sie aus einem anderen Grund erhört? Als es am Geburtstag unserer Tochter damals schneite, da war ihre Reaktion: "Nun weiß ich, dass es Gott gibt."

Wer weiß, vielleicht hat ER ja wirklich auch diesmal, durch einen anderen Menschen, ein kleines Zeichen seiner Freundlichkeit gesandt. Im Sinne der Bibel wäre das allemal, denn dort steht ja: "Bittet, so wird euch gegeben; suchet so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan." Trotzdem, so konkret ???

Warum eigentlich nicht? Und darum sage ich an dieser Stelle einmal "Danke". Danke, liebe Tochter für dein Beispiel in Beharrlichkeit, danke, lieber Uhrenschenker für dein offenes Ohr und danke, lieber Gott für deine Freundlichkeit.

Was haben sie wohl von dieser Woche zu erzählen? Sehen wir uns im Gottesdienst?

Herzliche Grüße
Susanne Kiefer

Zurück