Johannes-Gruß, 13. August

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

die jüngste Tochter soll sich ihr Gesicht waschen. Sie will nicht. Inzwischen habe ich gelernt, dass es nicht viel bringt, sie zu zwingen. Sie möchte die Wahl haben. Wer von uns möchte das eigentlich nicht. Also lege ich ihr den Lappen hin, betone nochmal, wie wichtig es ist, sich das Gesicht ab zu wischen und putze mir die Zähne. Nach einiger Zeit, nimmt sie tatsächlich den Lappen und beginnt sich zu säubern. Ich lasse mir nichts anmerken, freue mich aber sehr.

Jesus läßt seinen Jüngern auch die Wahl. Er zwingt keinen bei ihm zu bleiben. So lese ich es heute in den Losungen. "Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?" (Johannesevangelium 6,67) Er fragt das, nachdem ihn eine größere Menge von Leuten, kopfschüttelnd über das, was er gesagt hat, verlassen hat. Es ist keine rhetorische Frage. Jesus zwingt tatsächlich niemanden ihm zu folgen. Bis heute nicht. Und auch wir, als Kirche sollten das in keiner Weise tun.

Trotzdem, wenn man einmal damit angefangen hat, mit Jesus zu gehen, fällt die Wahl nicht so schwer. Darum antwortet einer der Angesprochenen auch: "Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes." (Johannesevangelium 6,68-69) Jesus lässt sich nichts anmerken, aber innerlich freut er sich sicher über diese Antwort.

Lust bekommen mehr von diesen Lebensworten zu hören, dann sehen wir uns vielleicht am Sonntag in einem unserer Gottesdienste.

Herzliche Grüße,
Susanne Kiefer

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