Johannes-Gruß, 13. Oktober 2017

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

heute 

Morgen beim Frühstück. Relativ unvermittelt. Obwohl: gestern war die Polizei in der Schule, um eine Radfahr-Prüfung abzunehmen... Eins der Kinder sagt: "Ich möchte nicht von Jesus gerichtet werden." Ich frage mich, wie das Kind auf diesen Gedanken kommt. Dann fallen mir die vielen uralten Bilder von Jesus als Weltenrichter ein. Richten und Prüfung - das ist nicht weit auseinander. Und unangenehm. Für manchen reicht der Gedanke an eine Prüfung, damit der Puls steigt.

Und das, obwohl der Sinn einer Radfahrprüfung durchaus positiv ist: Kinder sollen lernen, sich richtig im Verkehr zurecht zu finden. Genau wie Jesus, der Richter, etwas zurecht bringen will. Etwas wieder richtig machen.

Trotzdem steigt der Puls. Bis ich mir Folgendes ausmale: Da kommt ein Kläger mit rotem Gesicht, verächtlicher Miene, ausgestrecktem Zeigefinger und dem negativen Ergebnis in der Hand auf mich zu. Und Jesus schiebt sich dazwischen, legt mir einen Tarnmantel á la Potter um und ich verschwinde aus dem Blickfeld der Anwaltschaft. Cool, so ein Mantel. Dann sagt Jesus: "Geben Sie her. Ich übernehme das." Cool, so ein Herr.

Mit den Worten der Bibel klingt das dann ungefähr so: "Meine Seele ist fröhlich in meinem Gott; denn er [...] hat mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet." (Jesaja 61,10)

Am Wochenende ist kein Klamottentausch (das war letzte Woche). Aber Gottesdienst ist so ähnlich. Ich komme und hülle mich in den Mantel der Gerechtigkeit.

Und Kaffee gibt es danach auch.

Herzliche Grüße

Torsten Kiefer

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