Johannes-Gruß, 15. August

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

 

am Montagmorgen komme ich einigermaßen gut gelaunt und bereit zur Arbeit in die Schule. Dort bekomme ich beiläufig und ohne böse Absicht eine Mitteilung, die sich für mich allerdings wie ein Schlag in die Magenkuhle anfühlt. Ich brauche noch den Rest der Woche, um diesen Schlag zu verdauen.

Am nächsten Tag mache ich es dann ähnlich. Voller Adrenalin stürme ich in die Schule, weil mich etwas beschäftigt und dann schleudere ich meiner Kollegin bevor es so richtig losgeht eine Information an den Kopf, die sie überhaupt nicht braucht und auf sie vielleicht ähnlich wirkt wie bei mir am Tag zuvor.

Manchmal ist in unserem Alltag die Stimmung ganz schön aufgeladen. Heute lese ich in der Losung, wie Jesus uns zum Entladen auffordert: "Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause!" Lk 10,5

Bei unseren Farsi-sprechenden Gemeindegliedern ist es üblich, sich mit "salam" (Friede sei mit dir) zu begrüßen. Wenn wir uns "Friede mit dir" wünschen, feiern wir meistens Abendmahl im Gottesdienst. Es ist also etwas ungewohnt, aber ich kann es ja trotzdem mal versuchen und der Schule Frieden wünschen, wenn ich sie morgen betrete. Wahrscheinlich wird es mir gut tun.

Wer eine Fortsetzung wünscht, kann mich ja am Sonntag im bzw. nach dem Gottesdienst fragen. Ganz abgesehen davon, dass der Gottesdienst bestimmt auch so ein guter Ort ist, um sich wieder zu entladen.

Also, bis Sonntag.

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