Johannes-Gruß, 15. Juni 2018

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

"Es geht nicht darum, schönen Fußball zu spielen, sondern erfolgreich zu sein." Den Satz habe ich zuletzt gestern und von Martin Dahlin, einem schwedischen Ex-Fußballprofi, gehört.

Tatsächlich macht Erfolg schön. Vergessen ist dann oft der Weg dahin. Das gilt für den unkrautfreien Rasen genauso wie für den erfolgreichen Start als Unternehmer nach einer Karriere in Ostdeutschland. Das gilt aber auch für den kleinen und großen Erfolg ohne Unkrautvernichtung und MfS. Ich höre gern Erfolgsgeschichten. Und ich bin gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte von Jogi Löw. Ich freue mich am Erfolg. Auch am Erfolg anderer. Besonders in der Kirche.

Und trotzdem sind für mich die wahren Helden die, die alles richtig machen und doch keinen Erfolg haben. Sagen Sie bitte nicht vorschnell, dass es die nicht gibt. Ich habe welche kennengelernt. Menschen, denen das Leben so gemein zugesetzt hat, dass sie krank geworden sind. Und trotzdem haben sie nicht alles hingeworfen. Sie ringen um Hilfe, kämpfen, lieben und beten. Sie halten an Gott fest, obwohl er einfach nicht antwortet. Sie leben, obwohl die Kraft dafür nicht mehr reicht. Das sind meine Helden. Und ich bin dankbar, dass es Sie bei uns in der Gemeinde gibt.

An dieser Stelle erwarten Sie wahrscheinlich den erfolgreichen Durchbruch, das Zitat aus der Bibel, das alles zum Guten wendet. Das habe ich nicht. Stattdessen lese ich heute in den Herrnhuter Losungen:

"Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden." (1. Johannes 4,10)

Da geht es nicht um meinen Erfolg. Vielleicht ist mein Erfolg gar nicht so erfolgreich? Es geht heute um SEINEN Erfolg. Irgendwie ist die Liebe von Jesus zum Ziel gekommen. Allerdings als Antiheld, als Hingerichteter.

Am Sonntag startet für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Mission Titelverteidigung. Das ist schön.
Allerdings wirklich groß ist, dass wir jeden Sonntag Jesu Titel-Mission feiern. Er ist Sieger.

 

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

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