Johannes-Gruß, 17. Januar 2019

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

gegen 11:53 höre ich ein gedämpftes Plopp. Ich denke mir nichts dabei. Irgendetwas ist auf den Boden gefallen. Die Hände der Tochter sind fast überall.

11:54 Die Tochter betritt gut gelaunt das Wohnzimmer. Ich freue mich.

11:55 Ich entdecke den Grund der Freude: Sie hält in jeder Hand ein rohes Ei. Eins zeigt Spuren in der weißen Schale. Ich beginne mit der Rettungaktion.

11:56 Nachdem die erschrockenen Rufe: "Gib mir das Ei!" auf keine offenen Ohren stoßen ändere ich die Taktik. "Du hast aber ein schönes Ei! Da muss man ganz vorsichig mit umgehen. Gib mal Papa." Ich strecke vorsichtig die Hand nach dem Ei aus

11:57 Ich resümiere: Der vorsichtige Griff nach den rohen Eiern hatte nicht die gewünschte Wirkung. Ich hole einen Eimer. In der Küche entdecke ich das traurige Ende der restlichen vier Gesellen.

Und jetzt sitze ich hier und lese: "Der HErr Zebaoth hat's beschlossen - wer will's wehren? Und seine Hand ist ausgestreckt - wer will sie wenden?" (Jesaja 14,27)

Wie schafft das Gott nur?! Und vor meinem inneren Auge ziehen die Jahrhunderte biblischen Lebens vorüber. Geprägt von der Verheißung: Gottes Hand ist ausgestreckt - wer will sie wenden? Dann Weihnachten und Karfreitag. Und dann Ostern. Und ich beginne etwas zu ahnen von der Tiefe dieser Verheißung. Mein kleines Scheitern steht ihr nicht im Weg.

Bis Sonntag!

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

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