Johannes-Gruß, 19. März

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

unsere jüngste Tochter darf, nach fast drei Monaten, wieder in den Kindergarten. Nun achtet sie morgens noch stärker darauf möglichst korrekt gekleidet zu sein. Das bedeutet in ihrem Fall möglichst viel Rosa, Glitzer, Niedlich und am Besten Rock oder Kleid. Ihren grünen Kindergartenrucksack lehnt sie rundweg ab. Die Haare darf ich auch nicht mehr schneiden, auch, wenn sie kaum noch aus den Augen gucken kann. Heute früh hat sie uns freudestrahlend erzählt, dass ihre Kindergartenfreundin anerkennend bemerkt hat, dass ihre Haare schon ganz schön lang seien. Auch die Glitzerstrumpfhose kam wohl gut an.

Offensichtlich sind ihre Freundinnen und sie ganz gut dabei Punkte und Sterne zu vergeben. Sie wissen nicht, was das bedeutet. In dem Bilderbuch von Max Lucado, sind die Wemmicks, das sind Holzpuppen, hauptsächlich damit beschäftigt sich diese Symbole anzuheften. Punkte für alles, was ihnen nicht gelungen ist oder nicht gut aussieht, Sterne für Gekonntes oder schön Aussehendes, z.B. glattes Holz, schöne Farben, wie gesagt, es sind Holzpuppen. Irgendwann kommt ein Wemmick mit besonders vielen Punkten zu dem Holzschnitzer, der alle Puppen gemacht hat. Er hört von ihm, dass er einmalig und genauso richtig ist. Der Wemmick beginnt zu glauben, dass es wichtiger ist, was der Holzschnitzer über ihn denkt, der ihn gemacht hat, als was die anderen Puppen von ihm denken. Da fällt der erste Punkt von ihm ab. Max Lucado, Du bist einmalig.

Was der Wemmick da verstanden hat, das muss meine Tochter wohl noch lernen, aber auch mir tut es gut, dass immer wieder zu hören oder zu lesen und auf mich zu beziehen, wie z.B. im Psalm 139, 14 "Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele." Pling, wieder ein Punkt abgefallen.

Ist ja klar, dass der Gottesdienst ein guter Ort ist, zu hören und zu spüren, wie Gott mich sieht und nur darauf kommt es an.

Herzlichst.

Susanne Kiefer

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