Johannes-Gruß, 20. Juli 2017
Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,
Topf klingt wie Tropf. - Ich liebe unsere Sprache. Und manchmal stutze ich, weil ich mich frage, woher eigentlich unsere Wörter kommen? „Topf“ zum Beispiel. Na klar, Töpfe braucht man zum Kochen. Aber wie sind unsere Vorfahren auf dieses Wort gekommen? – Ich habe gelesen, dass das Wort „Topf“ mit dem Wort „tief“ verwandt ist. So klingt es ja auch; als ob etwas in die Tiefe tropft.
Mit Glück ist es ähnlich und doch ganz anders. Es klingt nicht nach Fallen oder Tiefe, sondern eher nach Sprudelwasser. Klicken. Kichern. Leichtigkeit. Gelehrte meinen, dass unser Wort „Glück“ tatsächlich mit dem Wort „leicht“ verwandt ist.
Wenn wir gerade schon mit Wörtern spielen, setzen wir noch eins drauf. Wenn Glück leicht ist und Töpfe tief, was ist dann „Glück im Topf“?
Glück im Topf? Das ist wohl zuerst eine Hoffnung, dass auch in der Tiefe Leichtigkeit entstehen kann. Vielleicht braucht das Glück sogar die Tiefe? Glück kann ich nicht machen. Ich kann es auch nicht besitzen. Sobald ich es festhalten will… Klick! …ist es weg. Aber wie wäre es, wenn ich in der Tiefe meines Lebens, plötzlich die Leichtigkeit entdecke?
Die Gebete der Bibel sind voll von dieser überraschenden Entdeckung. In der Tiefe verlieren wir den Überblick. Aber plötzlich überrascht uns Gott. Erlösung bricht sich Bahn. Vergebung. Leichtigkeit entsteht. Ich wünsche Ihnen dieses „Glück im Topf“ und die Überraschung der Psalmbeter:
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.“ (Psalm 121)
Herzliche Grüße
Torsten Kiefer