Johannes-Gruß, 20.September

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

 

Zahlen geben uns Sicherheit.
Wenn ich mein Ziel von 10.000 Schritten erreicht habe.
Wenn mein Blutdruck 120/80 ist.
Wenn ich ein 1er Abitur in der Tasche habe.
Der Sinn des Lebens ist 42.

Aber Zahlen wollen gedeutet werden. Und das kann sehr verschieden aussehen. Der eine ist begeistert, weil er gesehen hat, dass am Ende des Monats noch 120 € übrig sind. Der andere ist ganz nachdenklich, und quält sich mit Sparplänen, weil sein Kontostand unter 120.000 € gesackt ist. Die einen freuen sich, weil unsere Kirchengemeinde 2019 wieder über 30.000 € Fördergelder eingeworben und wahrscheinlich ca. 50.000 € Spenden erhalten wird. Die anderen finden dies viel zu unsicher und fürchten, dass das Geld in Zukunft nicht reichen wird.

Zahlen werden gedeutet. Und das kann sehr frustrierend sein.

Vielleicht probiere ich mal Folgendes: (Der Vorschlag ist für Mathelehrer und Finanzbuchhalter vielleicht schwer umzusetzen.)  Ich denke mir für einen Tag jeden Satz mit einer Zahl doppelt. Beim ersten Mal ersetze ich die Zahl mit dem Satz aus Psalm 103,2: Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Und beim zweiten Mal rechne ich dann weiter. Mal sehen, ob sich mein Blick auf die Zahlen verändert.

Bis Sonntag! (Ich sage jetzt nicht die beiden Uhrzeiten. Ich müsste das doppelt sagen...)

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

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