Johannes-Gruß, 21. November

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

Wozu braucht man eigentlich Pastoren?

Als jemand in dieser Woche auf einer Geburtstagsfeier diese Frage stellte, reagierte ein Anderer sofort: „Ja, das frage ich mich auch.“ Richtig. Schrankenwärter und Telefonisten sind bereits aus der Berufswelt verschwunden. Und Lokführer scheint es bald auch nicht mehr zu geben. Wozu also Pastoren?

Mancherorts hat man den Eindruck, dass Kirchengemeinden dazu da sind, damit der Pastor ein Tätigkeitsfeld hat. Und das geneigte Kirchenpublikum entscheidet dann, ob sie oder er seine Tätigkeit gut und geschickt verrichtet. Bei allem Respekt - darauf könnten wir verzichten.

Unter Pastoren schleicht sich andererseits manchmal der Größenwahn ein: Wo der Pastor, da die Gemeinde. Wo kein Pastor, da gibt es (fast) keine Gemeinde. Komisch. Obwohl die Zahlen diese Sicht bestätigen. Also: Wozu Pastoren? Weil es sonst keine Kirche gibt?

Ich will mal eine Antwort wagen: Pastoren sind nicht nötig. Kirche beginnt, wo zwei oder drei in Jesu Namen zusammen sind. (Matthäusevangelium 18,20) Auch ohne Pastor. Wenn es aber mehr werden, dann sind gute Strukturen und etwas Schulung hilfreich. Manche Leute wirken in Gruppen erstaunlich: Man steckt sie in eine Gruppe von Leuten und das Ganze beginnt zu wachsen. Damit das mit den zwei oder drei in der Gemeinde passiert, braucht man solche Wachstums-Leute. Am besten gut ausgebildet und berufen. Wenn es gut geht, dann fördern Pastoren diese Leute. Oft gehören sie selber dazu. Wozu Pastoren? Eben dazu. Und damit sie die biblische Botschaft in Erinnerung bringen.

Ich freue mich auf Sonntag.

Herzliche Grüße

Torsten Kiefer

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