Johannes-Gruß, 21. September 2018

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

kennen Sie das Amphitheater an der Anklamer Straße? Gut, gut - Aphitheater ist etwas übertrieben, aber es ist schön hier. Viel Grün- , wie an vielen Ecken hier in der Gegend.

Nur die Architektur wundert mich immer wieder. Nur klare Linien. Senkrecht nach oben und waagerecht geradeaus. Der Anblick wird irgendwo zwischen meinem Auge, Hirn und Herz zur sozialistischen Botschaft: Alles geregelt. Alles klar. Die Welt besteht aus Planquadraten. Tausende Menschen hinter gleichem Maß versteckt. Nur ganz selten mal eine Schräge: Das Dach vom Döner, vom Chinesen, vom Bäcker. Und ein, zwei Rundungen über irgendwelchen Aufgängen. Sie wirken fast fürwitzig, fallen aber kaum auf. Es gibt kaum noch unsanierte, graue Häuser. Die tragen die mit Teer gezeichneten Planquadrate ganz offen. Aber immerhin entstehen dabei tausende Kreuze. Sie erinnern mich daran, dass eben nicht alles klar und planbar ist. Die sanierten Häuser sehen schick aus, machen aber die Kreuze vergessen.

Und dann lese ich: Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. (1. Mose 2,15) - und ich wünsche mir, dass nicht die Architektur von "uns Schönwalde", sondern das Grün dazwischen, besonders aber Gottes Garten, unser Denken und Fühlen prägt.

Gottesdienst ist wie ein Besuch in Gottes Amphitheater. Bis Sonntag!

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

P.S.: Am Sonntag feiern wir den Gottesdienst schön international, weil interkulturelle Woche ist.

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