Johannes-Gruß, 23. Februar 2017

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

wir sind wieder zurück. Zehn schöne Tage in Israel liegen hinter uns.

Jerusalem: Wuselig. Steinschicht über Steinschicht. Tausende Jahre. Zig Konflikte. Zerstörung und Aufbau. Religion neben Relgion. Konfession neben Konfession. Verwirrend. Undurchsichtig. Manchmal auf dem Dach. Manchmal laut über Mikrophon. Manchmal leise. Manchmal ruhig im Hof.
Und mittendrin: Jesus. Kaum zu erkennen. In einer Schicht. An einem Fleck dieser Erde. In einem Augenblick. In einem Gespräch vertieft.

Müsste Gott nicht ganz anders sein? Klar? Übergreifend? Nicht so verwechselbar?

Es tut mir gut, in Jerusalem zu sein. Gott ist nicht einfach so, wie er meiner Meinung nach (manchmal) sein müsste. Es tut manchmal weh, aber es tut mir gut, mein Gottesbild in Frage stellen zu lassen. Gott wird Mensch, durchwandert meine Konflikte, lässt sich verwechseln und missverstehen. Er ist so ein Menschenfreund! Er hat keine Angst an einem Fleck zu sein. Er scheut sich nicht, ganz für mich da zu sein. Auch wenn ich nichts mehr verstehe. Manche scheuen diese Verunsicherung. Aber sie tut gut, weil sie mich auf Gott selbst verweist. Am Ende geht es ja nicht um mein Bild von Gott, sondern um ihn selbst!

Im Gottesdienst auch. Da geht es nicht um die Lieder oder den Prediger. Es geht um Gott. Bis Sonntag!

Herzliche Grüße

Torsten Kiefer

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