Johannes-Gruß, 24. April

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

Sonntagmorgen 10.00 Uhr. Normalerweise wären wir als Familie jetzt im Gottesdienst. Aber wir sind zu Hause, es ist keine normale Zeit.

Da ruft uns ein Posaunenton vom Frühstückstisch. Einer, nein drei Bläser der Johanneskirchengemeinde stehen in unserem Vorgarten und spielen einen Choral. Wir wohnen in einer ruhigen Straße, aber die Menschen, die vorbeifahren oder gehen, freuen sich und grüßen freundlich. Im Haus gegenüber, dem Pflegeheim „Boddensegler“ gehen die Fenster auf. Balkontüren öffnen sich und Bewohner und Pflegerinnen kommen heraus. Gemeinsam lauschen wir den Klängen, beklatschen die Blechbläser, winken uns zu. Nachdem das letzte Lied gespielt ist, verabschieden sich die Bläser, wünschen einen guten Sonntag und ziehen weiter. Die Fenster und Balkontüren schließen sich wieder. Doch der Eindruck des Erlebnisses hallt nach. Ein Moment der Nähe in dieser kontaktarmen Zeit.  

Ich bin nicht musikalisch und doch fordern die Bläser mich heraus, mit meinen Gaben auf andere zu zugehen. Einen Anruf vielleicht, ein „Wie geht’s?“ über die Straße gerufen oder...  Was fällt Ihnen dazu ein?

„Dient einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat“ 1.Brief des Petrus 4,10

Übrigens, die Bläser der Johannes-Kirchengemeinde sind auch diesen Sonntag unterwegs. Zur Gottesdienstzeit kann man sie in unserem Gemeindegebiet treffen, bei einem Spaziergang vielleicht.

Herzliche Grüße,
Susanne Kiefer

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