Johannes-Gruß, 26. Mai 2017

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

ungefähr mit acht Jahren habe ich das erste Mal dieses Ziehen in der Magengrube festegestellt. Ich war auf dem Weg zur SERO-Annahmestelle. Und ich habe mich gefragt, was das sei: Aufregung? Unwohlsein? Ich kenne dieses Gefühl bis heute. Ganz verstanden habe ich es nie. Vielleicht bedeutet es: Ich bin unsicher, weil ich nicht weiß was mich erwartet.

Warum ich das schreibe? Weil ich vermute, dass jeder von uns etwas Ähnliches kennt: Dass wir unsere Gefühlslage nicht so richtig verstehen. Mal erschrickt uns unbegründete schlechte Laune. Mal verwirrt uns das Verebben einer verliebten Phase. Manchen lähmt vorübergehend eine scheinbar unbegründete Angst.

Was ich mit den Jahren gelernt habe, ist dies: Es lohnt sich die Ursache meiner Gefühle zu suchen. Denn dabei lerne ich mich kennen - mit all meinen Macken. Zum anderen: Gefühle kann man kaum bekämpfen. Aber ich brauche sie auch nicht unendlich wichtig nehmen.

Mir hilft es , wenn ich mir klar mache, wie groß mein Schöpfer ist, der mich in seiner Hand hat. Heute zum Beispiel habe ich gelesen: "Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens." (Hiob 9,8+9) Super, oder?!

Manchmal freue ich mich dann über das Ziehen in der Magengrube, weil ich weiß, dass Gott etwas Neues mit mir vorhat. Keine Ahnung was. Aber er hat es unter Kontrolle. So bringe ich meine Gefühle fröhlich zu Gottes SERO-Annahmestelle und er macht mit der Zeit Energie und Lebenslust daraus.

Sonntag ist wieder Gottesdienst!

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

Zurück