Johannes-Gruß, 26. Mai

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

manchmal reicht ein Blick. 
Und ich kann wieder atmen. 
Es lösen sich Fesseln. 
Mut wächst aus dem Nichts. 

Kennen Sie das?

Vor vierzehn Tagen wurde Margitta Schmidt in Wusterhusen beerdigt. Margitta war eine besondere Frau. Wahrscheinlich wird ihr Name nie in irgendwelchen Büchern erscheinen. Dazu war sie viel zu bescheiden. Die große Geschichtsschreibung wird sie wohl übersehen. Für uns aber war sie prägend. Sie war unsere Leihoma. Sie hat unsere Kinder betreut, geliebt, für sie gebetet. Sie war eine Frau, die einen Blick für Menschen hatte und ein Herz, das ganz dicht an Jesus blieb. Und sie war dankbar, ansteckend dankbar.

Vielleicht gibt es keinen Satz, der Margitta so sehr geprägt hat, wie ihr Konfirmationsspruch (Psalm 32,8): 

Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.

Wenn Sie jemand mit den Augen leiten kann, dann setzt das viel, sehr viel Vertrauen und gemeinsame Geschichte voraus.

Ich wünsche Ihnen Menschen, die Sie liebevoll anblicken. Und ich wünsche Ihnen Menschen, die Ihnen helfen Gottes Blick zu spüren, der liebevoll auf uns ruht.

 

Herzliche Grüße

Torsten Kiefer

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