Johannes-Gruß, 27. Juni

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

wir sind freie Menschen in einem freien Land.

Das denke ich immer wieder, wenn ich mit kleinen Kindern zu tun habe. Der Freiheitswille ist fast nicht zu bändigen. Schön. - Und manchmal anstrengend.

Und dann unterhalte ich mich manchmal mit Erwachsenen. Schon viele Jahre auf der Piste. Nur von der Freiheit ist wenig geblieben. Mancher unserer Zeitgenossen wirkt wie ein verknoteter Faden. Ich möchte die Knoten am liebsten aufdröseln. Aber sobald sich jemand dazu erdreistet, höre ich aus dem Mund ebendieser Zeitgenossen: "Lass mich, ich bin ein freier Mensch." - Eingebildete Freiheit ist auch manchmal anstrengend.

Heute lese ich im Jesajabuch (Kapitel 60,16): Ich, der Herr, bin dein Heiland, und ich, der Mächtige, dein Erlöser.

Trostvoll wird dieser Satz erst, wenn ich Gebrochenheit und Ohnmacht ins Auge schaue. Dann kann ich wirklich Freiheit erleben.

Eins der tröstlichsten Dinge am Gottesdienst ist für mich, dass ich kommen kann, wie ich bin. Und Gott schaut mich an. Er dient mir. Er wird mir zum Heiland.

Wir feiern Sonntag Gottesdienst. Taufe und Abendmahl. Sakrament des Anfangs und Stärkung auf dem Weg in die Freiheit.

Herzliche Grüße,
Torsten Kiefer

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