Johannes-Gruß, 28. März 2018

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

gestern Abend musste ich noch weg. Ich hatte den Kindern Ofenkartoffeln gemacht und sie in eine Schüssel getan. Damit sie nicht zu schnell kalt würden, habe ich einen Teller draufgelegt und ab auf den gedeckten Tisch. Dann bin ich los. - Als ich wiederkam standen die Kartoffeln unberührt unter ihrem Teller. "Ach, Du hattest auch Kartoffeln gemacht?" Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen - oder die Kartoffeln auf dem gedeckten Tisch - nicht. Ich übersehe manches, wenn ich es nicht erwarte.

In der Karwoche bekommt mein Hang zum Übersehen einen ganz besonderen Klang. Gründonnerstag: Ich übersehe die Tragweite dessen, was Jesus sagt. An Karfreitag: Ich übersehe, dass mein Leben Gott das Leben kostet. An Ostern: Ich übersehe, dass Jesus lebt. Jetzt und hier.

Ich würde gern die Feiertage nutzen und "unter den Teller schauen". Das klingt doch bemerkenswert, oder? Am Nikolaustag läuft man und schaut - zumindest im Lied - auf den Teller. Zu Karfreitag und Ostern schaue ich unter den Teller. Es ist alles bereit. Ich muss es nur noch entdecken.

Machen Sie mit? Do 18 Uhr, Fr 9.30, So 5.30 oder 9.30...

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

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