Johannes-Gruß, 28. September 2018

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

am Dienstag waren wir mit unserem Kaninchen beim Tierarzt. Eigentlich hatte ich keine Lust, aber meine Tochter hat gedrängelt. Beim Tierarzt erfuhren wir, dass unser Kaninchen wohl eine Nervenentzündung hat. Darum kann es nicht mehr hoppeln, sondern bewegt sich nur noch kriechend vorwärts. Es ist einfach schon in die Jahre gekommen. Nun bekommt das Tier jeden Tag Medizin von uns. Es ist rührend, wie meine Tochter sich darum kümmert. Ein krankes Kaninchen, das lässt sie nicht kalt.

Und ich bin auch froh, dem Drängeln meiner Tochter nachgegeben zu haben. Schließlich macht uns das doch zu Menschen, unsere Fähigkeit Mitleid zu haben, uns in andere zu versetzen und wenn möglich zu helfen. Ich bilde mir sogar ein bisschen was ein, auf meine Fähigkeit zur Empathie. Dann stolpere ich über die Losung von heute, Donnerstag, dort steht: "All mein Mitleid ist entbrannt. Ich will nicht tun nach meinem grimmigen Zorn. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch, heilig in deiner Mitte." (Hosea 11,8.9)

Und ich staune, Mitleid, diese menschliche Eigenschaft ist wahrhaft göttlich und geht bei ihm ganz offensichtlich über das hinaus, was ich mir vorstellen kann.

Bei diesem Gott möchte ich gerne weiter in die Lehre gehen. Warum nicht auch am kommenden Sonntag. Da ist wieder Gottesdienst. Die neuen Konfirmanden werden vorgestellt und die Predigt wird sich besonders an junge Leute richten, was nicht heißt, dass nicht auch Sie herzlich eingeladen sind.

Herzliche Grüße
Susanne Kiefer

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