Johannes-Gruß, 30. September

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

gestern habe ich mich gefragt, was ich wohl auf meinen persönlichen Erntedankaltar stellen würde. Was ist eigentlich mein Lieblingsessen- oder trinken. Was habe ich im vergangenen Jahr an Schönem entdeckt?

Das war gar nicht so leicht. Alles ist immer so selbstverständlich da und wenn etwas fehlt nehme ich das Andere. Außerdem lösen viele Lebensmittel inzwischen eine Gedankenkette bei mir aus. Bei Fleisch frage ich mich nach den Haltungsbedingungen, bei Fisch denke ich an die Überfischung der Meere, bei Obst und Gemüse an die Transportwege, bei Schokolade, Kakao und Kaffee an die unfairen Bedingungen in den Herkunftsländern usw. Kann ich mit diesen Bedenken im Hinterkopf Gott überhaupt danken?

Doch, ich denke Danken und Bedenken einfach zusammen. Ich danke Gott und führe mir vor Augen, nichts ist selbstverständlich in meinem Leben. Ich danke Gott und möchte, dass auch die Menschen, die die Lebensmittel produzieren, genug zum Leben haben und Danke sagen können. Ich danke Gott. Gleichzeitig möchte ich so leben, dass auch meine Kinder noch Danke sagen können.

Und was kommt nun auf meinen Erntedankaltar? Ich esse gern Müsli, das ist schnell zubereitet, unglaublich variabel und macht mich glücklich. Das bekommt also einen Platz. Dankeschön, Gott, für das Müsli.

Was wäre es bei Ihnen? Bringen Sie Ihr persönliches Erntedankhiglight doch mit zum Erntedankgottesdienst am Sonntag auf die Wiese. Dort kann es einen Platz auf dem großen Erntedankaltar finden.

Herzliche Grüße
Susanne Kiefer

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