Johannes-Gruß, 5. Mai

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

Physik war nicht mein Lieblingsfach. Aber Experimente mit Magneten haben mich fasziniert. Wie Eisenspäne sich ausrichten, wenn magnetische Kraft auf sie einwirkt. Dinge angezogen oder abgestoßen werden.

Gestern habe ich einen Satz gelesen, den Paulus im Brief an die Römer geschrieben hat. Dort steht: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht, den der glaubt.“ Röm 1,16

Das Evangelium von dem Paulus schreibt, ist die Geschichte vom gekreuzigten Christus. Geschlagen, verachtet, verwundet, bestraft, schwach. Jedes für sich genommen hat schon ungeheures Schampotential. Trotzdem für Paulus ist es eine Kraft Gottes, nix zum Schämen.

Beim Lesen kam mir das Bild eines Magneten wieder in den Sinn. Ich stelle mir vor, er zieht alles an, was mich, was uns Menschen, beschwert. Scham, Verletzungen, Schwäche, Schuldigwerden. Da hat sich in dieser Woche einiges angesammelt. Kann es sein, dass Christus das alles haben will? Der Gekreuzigte zieht es auf sich und ich werde leicht, befreit, selig? Ganz schön krass. Will ich das, nach dieser Woche? Heute? Kraft Gottes wirkt, anders als der Magnet, nicht automatisch. Sie braucht mein Einverständnis, mein Vertrauen, meinen Glauben.

Der Gottesdienst ist eine gute Gelegenheit diese Kraft Gottes kennenzulernen. In sein Kraftfeld einzutauchen. Sind Sie dabei?

Herzliche Grüße

Susanne Kiefer

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