Johannes-Gruß, 8. Dezember
Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,
unsere Pyramide... (Stöhnt da jemand? Bitte nicht schon wieder? Egal...)
Da laufen unten die Könige um die Krippe herum.
Sie laufen natürlich nicht wirklich. Im Innern ist eine Metallachse, die sich dreht. Daran befestigt eine Scheibe. Darauf die Könige. Und oben an der zweiten Ebene befestigt ein Holzröhrchen. Daran eine kleinere Scheibe. Darauf Maria, Josef und das Kind in der Krippe. Im Innern des Holzröhrchens dreht sich die Metallachse. Die Krippe mit Jesus steht still. Die Könige laufen unermüdlich um die Krippe herum. Das Ziel vor Augen und doch nie am Ziel.
Eigentlich. Durch den Umzug ist die Krippe von oben abgerutscht. Der Leim hat sich gelöst. Plötzlich stand sie auf der gleichen Ebene wie die Könige. Und sie hat sich mitgedreht. Wie sinnlos! Die Reise der Könige hatte plötzlich weder Ziel noch Sinn.
Manchmal halten es Menschen nicht aus, dass Jesus auf einer anderen Ebene sein soll als wir. Wir ziehen ihn ganz zu uns herunter. Machen ihn ganz zu einem von uns. Ein Lehrer unter anderen bloß. Dann wird unser Leben rastlos. Unser Glaube sinnlos.
Aber Jesus ist mehr. Johannes, der Evangelist, staunt:
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Johannes 1,14)
Ich wünsche Ihnen, dass Sie etwas von dieser Herrlichkeit entdecken. Ich zumindest habe die Krippe wieder an der oberen Ebene festgemacht.
Bis Sonntag!
Herzliche Grüße
Torsten Kiefer
P.S.: Jeden Dienstag 8:15 Uhr (!) treffen sich Leute in der Johanneskirche, um gemeinsam 30 min für unsere Gemeinde und für Greifswald und für unsere Welt zu beten. Jeder ist willkommen!