Johannes-Gruß, 9. Dezember 2016

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

vor mir steckt im Blumentopf ein kleines Windrad. Das ist gar nicht sinnvoll. Denn bei mir im Zimmer weht selten ein rauher Wind. Soll das Windrad sich drehen, muss ich selber pusten.

Ich lasse es trotzdem da stecken, weil es eine Erinnerung aus einem Pasta-Gottesdienst ist: Gott ist nicht zu sehen und trotzdem ist er da. Wie die Luft, die zum Wind wird. Manchmal scheint auch im Leben, die Luft zu stehen. Es bewegt sich nichts. Die Luft zum Atmen wird knapp. Vielleicht kennen Sie das Gefühl.

Heute morgen habe ich Sätze gelesen, die schon über 2500 Jahre alt sind. Es sind Sätze an Gott, die von dieser Windnot geprägt sind: "Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen..." (Jesaja 63,19)

Mein Windrad im Blumentopf erinnert mich daran: Es ist nicht verkehrt ein Windrad zu sein. Es gibt Wind. Genauso wie Gott wirkt. Aber da wo ich gerade bin, weht's im Moment nicht. Das hat vielleicht einen Sinn. Es wird sich aber vielleicht auch bald ändern.

Am Sonntag machen wir im Gottesdienst nicht viel Wind. Aber vielleicht weht der Geist Gottes. Schauen Sie doch vorbei! Ich würde mich freuen.

Herzliche Grüße
Torsten Kiefer

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