Johannes-Gruß, 9. Dezember

Liebe Johannesgemeinde und liebe Freunde,

kennen Sie Billie Hollyday? Mein Kalender hat mich heute an sie erinnert. Eine Frau mit einer unglaublichen Soul-Stimme. Berühmt, aufrecht, lächelnd, kratzend. Wenn man ihre Lebensgeschichte liest, dann zieht sich der Magen zusammen. Chaotische Familienverhältnisse. Schulabbruch, weil sie im Restaurant ihrer Mutter arbeiten musste. Mit 11 Jahren vergewaltigt. Prostitution. Gefängnis. Mittendrin Sängerin. Mit 18 berühmt. Dann Drogen. Am Ende ist sie gebrochen. Sie starb schon mit 44 Jahren.

Wenn ich solche Geschichten höre, dann könnte ich manchmal weinen. Ich merke, wie ich leise bete: Ach, Herr, mach doch was!

Und dann habe ich wieder Zweifel: Wird Gott wirklich etwas tun? Kennen Sie solche Zweifel? Die Bibel schon.

Um Reden in hoffnungslosen Zeiten geht es im alten Jesajabuch. Und das ist das Thema unseres Gottesdienstes am Sonntag: “Tröstet, tröstet mein Volk!” (Jesaja 40,1) - Es geht um die Glaubwürdigkeit des Glaubens! Es geht um Trost, der wirklich trägt.

Bis Sonntag!

Herzliche Grüße

Torsten Kiefer

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